Blühender Landkreis
Die Bürgerkampagne 2019
im Landkreis Ravensburg

Die Idee
Blühende, naturnahe Gärten sind schön fürs Auge. Für die Tierwelt sind sie in Zeiten des Klimawandels und des galoppierenden Artensterbens wertvolle Refugien. Es kommt auf uns alle an, etwas zu unternehmen.
Eine große Blühkampagne im Landkreis Ravensburg ist ein Angebot an Sie, in Ihrem Garten eine Fläche zum Blühen zu bringen. Bieten Sie Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten einen Lebensraum.
Drei Saatgutmischungen stehen zur Verfügung. Infoveranstaltungen und detaillierte Pflanzanleitungen sollen Sie bei der Anlange einer Blühfläche begleiten. Das Saatgut ist für Sie kostenlos.
Teilnehmende Haushalte
Fläche in qm
Stand, 21.02.19 – 22:00 Uhr
10 – Schritte-Anleitung
Eine Fläche von nahezu jeder Größe, die im Garten zum Blühen gebracht wird, erfreut das Auge und die Natur. Mit etwas Arbeit gelingt es. Der wichtigste Schritt besteht in der Bodenvorbereitung, denn diese stellt die Grundlage für den Blüherfolg dar. Gehen Sie Schritt für Schritt vor und beachten Sie folgende Punkte:
Schritt 1: Größe der Fläche
Je größer desto höher der Erfolg, bei richtiger Bearbeitung! Nicht nur, daß eine größere Fläche ökologisch sinnvoller ist, auch in der praktischen Umsetzung sollten Sie bei einer neu anzulegenden Fläche im Garten mindestens 5 qm oder mehr zur Verfügung haben.
Ein gut vorbereitetes Saatbeet ist die Grundvoraussetzung. Deshalb lieber zunächst mit einer kleineren Fläche starten, um die nötigen Erfahrungen zu sammeln.
Schritt 2: Auswahl der Fläche
Wiesen und bunte Blühflächen brauchen unbedingt viel Sonnenlicht! Wählen Sie also einen hellen Standort aus. Wählen Sie also einen möglichst sonnigen Standort aus. Vermeiden Sie Ansaaten auf der Nordseite von Gebäuden.
Schritt 3: Der Boden
Die Böden unserer Region sind überwiegend schwer und nährstoffreich. Je lockerer und je sandiger der Boden ist, desto besser ist dies für unsere Blühansaaten. Feuchte und staunasse und verdichtete Böden sind ungeeignet. Auf gar keinen Fall sollten Sie düngen! Das mögen diese Blumen gar nicht!
Schritt 4: Das Saatgut
Die Erfahrung lehrt – Qualität zahlt sich aus. Dies gilt auch hier! Die Initiative „Blühender Landkreis“ hat geeignete Saatgutvarianten ausgewählt, mit dem man sehr schöne Ergebnisse erzielen kann, sofern Sie die wesentlichen Bearbeitungshinweise beachten. Und erschrecken Sie nicht: die Samen sind so winzig, daß man auf einen Quadratmeter lediglich 2-5 g benötigt.
Schritt 5: Bodenvorbereitung
Die Bodenvorbereitung ist von entscheidender Bedeutung. Lieber nehmen Sie sich etwas mehr Zeit, dann ist der Erfolg fast sicher. Die Bodenbearbeitung erfolgt bereits 3-4 Wochen vor der Aussaat je nach Größe entweder per Hand durch Umgraben, bzw. durch Entfernen der Rasensoden mit dem Spaten oder durch umfräsen der Fläche mit einer Motorfräse. Am besten Sie bearbeiten die Fläche mehrmals mit zwei wöchigem Abstand.
Schritt 6: Termin der Aussaat
Die Aussaat der von uns ausgewählten Blühmischungen erfolgt im im Frühling, je nach Witterung von Ende April bis ca. Ende Mai. Über das geeignete Zeitfenster informieren wir in unserem Newsletter, den Sie bei der Saatgutbestellung abonnieren können.
Schritt 7: Die Ansaat
Die Mischung wird mit Füllstoff angereichert geliefert. Das Saatgut wird breitwürdig mit der Hand ausgestreut. Achtung: Die Samen werden NICHT in den Boden eingearbeitet. Diese Samen brauchen Licht zum Keimen. Wichtig ist jedoch, das Saatgut gewissenhaft anzudrücken, damit ein fester Bodenanschluss entsteht. Außerdem sollen auch weder Wind noch Wasser das Saatgut davon tragen.
Schritt 8: Die Geduldsphase
Jetzt kommt die Phase, die man aushalten muß! Diese Samen sind heikel und brauchen manchmal sehr lange (3-4 Wochen) bis sie ihre kleine Keimlinge zeigen, vorausgesetzt der Boden ist feucht genug. Zudem wachsen die Pflanzen recht langsam. Nach 4-8 Wochen werden Sie die ersten Blüten entdecken.
Schritt 9: Die Beikräuter
Leider befinden sich in unseren Böden oft Wurzeln oder Samen von Pflanzen, die wir in unserer Blühfläche nicht haben wollen, wie z.B. der stumpfblättrige Ampfer, der sogar unsere Keimlinge ersticken würde. Entweder entfernt man diese Beikräuter mit der Wurzel komplett oder zumindest oberflächig. Wichtig ist: sie dürfen keine Samen ansetzen, sonst vermehren sie sich unkontrolliert.
Schritt 10: Pflege
Wenn die Punkte 1 – 9 beachtet wurden, dann benötigt die Fläche kaum Pflege. Falls es während der Keimphase gar nicht regnet, was in unserer Region selten der Fall ist, muß man gießen. Ansonsten unbedingt im Herbst die inzwischen teils abgestorbenen Stängel stehen lassen. Sie sind wichtig für die Überwinterung von Insekten, und über die Samen freuen sich Vögel. Erst im Frühling sollten diese entfernt werden.
Bitte bei der Mischung „Artenreiche Blumenwiese“ die abweichende Pflege beachten.
Blumenmischungen zur Auswahl
Drei unterschiedliche Mischungen stehen zur Wahl und decken ein breites Spektrum an Einsatzgebieten ab. Alle Mischungen haben einen hohen ökologischen Wert und sind mehrjährig. Lesen Sie in den Detailbeschreibungen mehr zu den einzelnen Bestandteilen der Mischungen und suchen Sie sich die für Sie am besten geeignete aus.
Bunte Feld- und Wildblumen
Mehrjährige Mischung u.a. mit Feld-Rittersporn, Kornrade und Nachtkerzen. Für Einsteiger
Wildblumen für Wildbienen
Mehrjährige Mischung (bis ca. 5 Jahre) u.a. mit Flachs, Klatschmohn, Feld-Rittersporn. Für Bienenfreunde
Artenreiche Blumenwiese
Langjährige Mischung aus sehr wertvollen, traditionellen einheimischen Arten. Für Fortgeschrittene
Hinweis: Die Kampange richtet sich an Privatpersonen. Landwirte, die gerne Blühsteifen anlegen möchten, können sich an den Landschaftserhaltungsverband wenden und von dort kostenfrei Saatgut beziehen.
Hier Saatgut bestellen – bis 10.4.19
(solange Vorrat reicht)
Infoveranstaltungen zur Blühkampagne
Insgesamt vier Termine sind im Frühjahr 2019 geplant, an denen wir über das Projekt informieren und vor allem wichtige Informationen über das erfolgreiche Anlegen von Blühflächen im Garten präsentieren möchten.
Referentin ist die Landschaftsarchitektin und Buchautorin Simone Kern.
Im Anschluss an den etwa 45 minütigen Vortrag ist ein Podiumsgespräch mit weiteren Experten vorgesehen. Sie werden auch die Möglichkeit haben, Ihre Fragen zu stellen.
(Fotos aus dem Vortrag von Simone Kern)
13
März
Schwörsaal, Ravensburg
Gäste: Eva-Maria Meschenmoser, Erste Landesbeamtin und
Manfred Walser, Vorstandsmitglied BUND Ravensburg
Thema: Stadtökologie – Biodiversität im urbanen Raum
Marienplatz 28, 88212 Ravensburg
Beginn: 19:30 Uhr – Eintritt frei
14
März
Hofgartensaal, Aulendorf
Gäste: Thomas Lehenherr, Umweltbeauftrager, Bad Saulgau
Jens Wehner, Stadtgärtnermeister, Bad Saulgau
Thema: Natürlich gut gestaltete Gärten
Radgasse 1, 88326 Aulendorf
Beginn: 19:30 Uhr – Eintritt frei
01
April
Cubus, Leutkirch
Gäste: Karin Wiesmann-Eberhardt, Naturschutzbeauftragte, Raum Leutkirch
NN
Thema: Wildbienen im heimischen Garten
Herlazhofer Str. 32 (beim Schulzentrum), 88299 Leutkirch
Beginn: 19:30 Uhr – Eintritt frei
02
April
Bauernhaus-Museum, Wolfegg
Gäste: Robert Bauer, Geschäftsführer Landschaftserhaltungsverband RV
NN
Thema: Ökologische Bedeutung von naturnahen Gärten
Vogter Straße 4, 88364 Wolfegg
Beginn: 19:30 Uhr – Eintritt frei
Hinweis: Am 16. Mai 2019 findet in Wangen eine Sonderveranstaltung mit Simone Kern statt. Mehr Information dazu im Veranstaltungskalender.
zum gesamten Veranstaltungskalender
Kontaktformular
„Die Blumen des Sommers sind die
Träume des Winters“